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Vegane Muffins backen mit einem Minibackofen mit Umluft

Ohne viel Aufwand. Minibackofen mit Umluft einschalten, und es muss losgehen. Kein Holz schleppen, keinen überdimensionierten Elektro- oder Gasherd aka Küchenheizung anwerfen für eine Handvoll Kuchen. Nein, es musste ein kleines, knuffiges Küchengerät „für zwischendurch“ sein! Unkompliziert, platzsparend und dem Zweck angepasst. Ausreichend. Ohne Schnickschnack, fast schon spartanisch. Weil das genau mein Ding ist.

Minibackofen mit Umluft für vegane Muffins

Ich habe einen schönen Herd, groß, wuchtig, zwei Backbleche passen notfalls gleichzeitig rein. Macht auch richtig Betrieb, Brötchen oder Pizza im Akkord, alles möglich.

AAABER was, wenn ich nur mal fix etwas für den Nachmittag backen will? Klar, Pizza auftauen und nach ein paar Minuten knusprig auf dem Mittagstisch servieren, das geht auch. Oder Sonntagsbrötchen. Mir geht es aber explizit um „typische“ Backware. Kuchen. Genauer gesagt meine veganen MUFFINS!

GEHT DAS?

Backen in sooo einem kleinen „Ding“? Kommt ein Mini Backofen überhaupt auf vernünftige Temperaturen? Heizt es nasse Teige wie Rührkuchen richtig durch? Dauert das nicht ewig? Wird die Temperatur gleichmäßig verteilt? Wie hoch sind die Wärmeverluste? Ist so ein Ofen effektiv?

Einige der Fragen, die mir im Kopf herumgeschwirrt sind. Ok, technische Daten für einen Mini Backofen heraussuchen. Mal googeln, in Amazonbewertungen und Küchenforen stöbern. Hmmm, wie erwartet. Die Einen sagen so, die Anderen so. Zum selben Detail. Was also stimmt? Muss ich jetzt das teuerste Modell kaufen? Nö, auch da wurde gemeckert. Aber das billigste? Errrrr…. da kaufe ich dann vielleicht zweimal, weil der Mini Backofen nach ein paar Tagen kaputt ist – oder? Kann auch nicht sein, die Bewertungen sprechen für sich. Was tun?!

Versuch macht kluch!

Also bestelle ich mir mal drei Modelle. Ein preisgünstiges, eins mt etwas mehr Leistung und eins mit noch mehr Leistung sowie größerem Volumen. Das Ergebnis dieses Tests ist hier zu finden. Minibackofen mit Umluft im TEST.

Grundsätzlich lassen sich sämtliche oben gestellten Fragen recht positiv beantworten. Ja, die Temperaturen sind bei allen Modellen zufriedenstellend. Die Genauigkeit der Temperaturangaben an den Stellreglern sollte man grundsätzlich nicht zu scharf beurteilen. Je nach Umgebungstemperatur und Toleranzen der verarbeiteten Technik gibt es natürlich Schwankungen in der erreichten Betriebstemperatur. Die liegen aber im grünen Bereich.

Im Vergleich dazu ist es wesentlich schwieriger, eine „Küchenhexe“ auf konstanter Temperatur zu halten. Eine Holzfeuerung und wechselnde Winde am Schornstein sorgen ständig für die Änderung der Intensität des Feuers. Beim Minibackofen mit Umluft dagegen regelt der Thermostat die Temperatur im Backraum recht zuverlässig hoch und runter. Wer es ganz genau wissen will, der legt sich dieses superpreisgünstige Küchenrequisit, ein Pyrometer, zu. Kann man gut und gerne auch für die Küchenhexe verwenden und schauen, wie „genau“ dort die Temperaturangaben des eingebauten Thermometers stimmen, zumal jene Teile nur recht zäh reagieren.

Jedenfalls schafft jedes der getesteten Minibacköfen mit Umluft locker die gewünschten 160-200°C, welche man für die verschiedensten Backwerke benötigt.

Vegane Muffins aus dem Minibackofen mit Umluft

Muffins sind grundsätzlich als Rührkuchen zu sehen, zwar klein vom Volumen, aber dennoch nasser Teig. Schwerer als Hefekuchen. Daher viel Arbeit für das Backtriebmittel und den Ofen, damit das Ergebnis luftig und „kuchenartig“ ist, und kein Klansch.

Mit einem „Grill“ sollte man es gar nicht erst versuchen, der große Vorteil bei einem Minibackofen mit Umluft ist nur zu offensichtlich. Die Luft wird ständig verwirbelt, es bilden sich keine Hotspots, die Silikonformen verbrutzeln nicht, der Teig wird gleichmäßig mit Hitze umspült. Es ist ein MUSS, sämtliche Teige in Formen, vor allem in Geräten mit niedrigem Volumen, nur unter Nutzung von Umluft zu backen.

Und wie sieht das nun für unsere veganen Muffins aus? Die gehen unheimlich schnell auf, in wenigen Minuten ist die Backröhre komplett durchgeheizt, ein Klima wie auf der Venus sorgt dafür, dass nach durchschnittlich 25 Minuten das Gerät ausgeschaltet werden kann. Eine Ladung von 9-12 Muffins stellt selbst für den kleinsten Mini Backofen kein Problem dar. Nicht vergessen, die Teigmenge entspricht locker einem handelsüblichen Napfkuchen, für den man sonst eigentlich immer den „großen Ofen“ angeworfen hat!

Minibackofen mit Umluft

Quelle: Rommelsbacher

Natürlich wird man selbst bei einem Minibackofen mit gewissen Verlusten durch nach außen abgestrahlte Wärme rechnen müssen. Die Kosten düften dank der recht guten Isolierung aber niedrig sein, auch wenn die Oberseite solcher Geräte unbedingt frei bleiben sollte. Während des Betriebes konnte ich trotz des arbeitenden Gebläses im Inneren nur geringe Luftabwanderung feststellen. Dies lässt sich aufgrund des duftenden Inhaltes leicht nachvollziehen. 😉 Dafür, dass der Ofen durchschnittlich eine halbe Stunde in Betrieb war, ist es an den anderen Grenzflächen meist nur „sehr warm“, sprich, Verbrennungen hätte man nur zu befürchten, wenn man dummerweise die Hand zu lange auf vor allem die Oberseite legt. Aber über 70°C konnte ich dort nicht messen.

noch warm aus dem Minibackofen mit Umluft

Fazit

Es ist nicht nötig, nur um mal ein kleines Blech vegane Muffins backen zu wollen, die großen Geschütze aufzufahren. Konventionelle Backöfen zu nutzen bedeutet, ein höheres Luftvolumen sowie die Backröhre selbst auf Betriebstemperatur bringen zu müssen. Hat man einen längeren Backtag vor sich, mit etlichen Teigwaren über mehrere Kilogramm, dann beginnt sich auch die Küchenhexe wieder zu rentieren. Für die spontane Back-Action zwischendurch ist der Minibackofen mit Umluft aber mein absoluter Favorit.

Eine nicht ganz unwichtige Nebensache

Wer sich einen Mini Backofen zulegen will sollte unbedingt auf Innenraumbeleuchtung achten. Auch wenn solch ein Gerät aus naheliegenden Gründen keine tiiiiefen, dunklen Ecken haben kann, so hilft es doch sehr, anhand der Farbe des Teiges den Status des Backwerkes besser einschätzen zu können. „Leicht braun“ ist eben nur solange braun, bis es schwarz ist…

Preislich habe ich zudem keinen Unterschied ausmachen können zwischen einem Minibackofen ohne oder mit Licht. Maßgebend sind eben vornehmlich Heizleistung und Volumen.

Hier geht’s zu meinem kleinen Küchentest in Sachen Minibackofen mit Umluft.

Die Zubereitung – Vegane Muffins „Mohn & Vanille“

frisch gebackene vegane MohnmuffinsFür vegane Muffins mit Mohn verwende ich mein bewährtes Muffin Rezept, welches wie immer auf Ei, Milch, Butter verzichtet. Wer Probleme mit den Zähnen hat, kann auch hier statt Zucker auf Xylit zurückgreifen. Dabei nicht vergessen, nicht zu reichlich von den Muffins naschen, zu viel Xylit kann sich, wenn man ihn noch nicht gewohnt ist, auf die Verdauung niederschlagen.

Vegane Muffins - Mohn quellen lassenGebt zuerst 260ml Wasser oder Sojamilch in einen Behälter, mischt 40g Mohn unter und lasst es kurz aufkochen. Dauert in der Mikrowelle ca. eine Minute, lasst dann den Sud stehen, bis er sich abgekühlt hat. Nun habt ihr Zeit für die anderen Zutaten.

Statt purem Wasser oder Sojamilch kann man auch ganz fix Hafermilch herstellen; einfach einen Teelöffel voll Haferflocken ins Wasser geben und mit dem Pürierstab ein paar Sekunden zerkleinern. Aber bitte nicht mehr als einen TL pro einem viertel Liter, sonst wird später der Teig zu trocken. Hafer bindet nämlich viel Wasser, wenn er aufgekocht wird – und Selbiges passiert ja gewissermaßen dann in der Backröhre.

Als Mehl für meine veganen Muffins verwende ich hier Weizenvollkornmehl, handgemahlen. Macht etwas mehr Arbeit, hat aber am Ende einen schön rustikalen Geschmack, beinhaltet im Gegensatz zum Weißmehl noch alle im Kornmantel sitzenden Minerale und Vitamine. Gluten-Allergiker können statt Weizen die üblichen Ersatzmehle verwenden. Dabei im Verhältnis 60:40 mit Stärke mischen. Solltet ihr über 50% Stärke verwenden, klebt der Teig zwar noch ausreichend, neigt aber zunehmend zum Krümeln und deine mit viel Liebe gebastelten veganen Muffins sind spätestens am nächsten Tag doch etwas trocken…

Vegane Muffins - ZutatenSchüttet nun zum Mehl ca. 8g Backtriebmittel in die Rührschüssel, das entspricht ungefähr einem halben Tütchen handelsüblichen Backpulver. Dazu kommt ein halber Teelöffel Natron, ca. 3-5g. Falls ihr zum angegebenen Muffin Rezept Zitronensaft hinzugeben solltet, müsst ihr wenigstens ein Drittel mehr von Backpulver und Natron verwenden, sonst geht der Teig nicht genug auf, da das Pulver schon vorher mit der Säure in der Rührschüssel reagiert und die Treibgase dahin sind.

Gebt nun noch einen halben Teelöffel Salz und 120g Zucker bzw. Xylit hinzu, ebenso ein Tütchen Vanillezucker. Falls vorrätig, greift zu Vanilleschoten. Das Aroma ist doch meist einen Tick intensiver. Die trockenen Zutaten nun ordentlich mischen.

Vegane Muffins - ZitronenschaleFür das fruchtig-frische Zitronenaroma raspelt ihr nun noch eine Zitronenschale ab. Aber bitte nur, wenn sie aus dem Bioladen kommt. Die konventionellen werden derartig oft mit Pestiziden behandelt, dass man sonst lieber auf diese Aromanote verzichten sollte, wenn nix „Gesundes“ im Haus ist. Das gilt übrigens für jedes Muffin Rezept, nehmt lieber Bio, auch wenn es meist ein paar Cent mehr kostet. Die Gesundheit ist unbezahlbar. Hinweis, mit Zitronensaft bekommt man zwar den Zitronengeschmack hin, aber die typisch intensive Duftnote und der zitronige Nachgeschmack funktioniert nur mit dem Öl aus der Schale!!!

Vegane Muffins - Zutaten mischenInzwischen sollte der Mohnsud abgekühlt sein, gießt ihn nun zu den trockenen Zutaten in die Rührschüssel. Sobald alles grob vermischt ist, gebt nun die vegane Margarine hinzu. Alternativ kann auch Öl verwendet werden, dabei sollte bedacht werden, dass die Margarine einen entsprechenden Wasseranteil hat. So kann man durchschnittlich von 80% Fett ausgehen, die restlichen 20% also einfach als Wasser zugeben und die Mengenangaben stimmen wieder.

Vegane Muffins - in Silikonformen

Jetzt alles KURZ durchrühren, es kann auch noch etwas feinklumpig sein. Wird zu lange gerührt, geht ein Teil des Backtriebmittels schon verloren und die veganen Muffins später nicht fluffig genug auf. Die Silikonformen sollten bereits fertig auf dem Backblech drapiert sein, diese nun mit 2-3 Teelöffel Teig füllen. So, dass sie zu etwa zwei Dritteln gefüllt sind. Nicht vergessen, die kleinen Biester gehen in Kürze noch kräftig in die Höhe.

Vegane Muffins - Mini Backofen

Den Minibackofen mit Umluft solltet ihr nun schon fünf Minuten angeschaltet haben, in der Zeit kommt meiner locker auf die benötigten 170°C. Klappe auf und schnell rein mit den Muffins. In ca. 25 Minuten sollte eine Stäbchenprobe (hölzerner Zahnstocher oder Schaschlykspieß) erfolgen. Es darf nichts mehr daran kleben. Ich habe die besten Ergebnisse um 35 Minuten, in Abhängigkeit vom Wassergehalt. Aber selten dauerte es mehr als 40 Minuten, bis das Ergebnis zufriedenstellend war.

Vegane Muffins fallen zwar nicht zusammen, wenn man sie gleich aus dem Ofen nimmt, aber ich lasse sie dennoch etwas in der halboffenen Röhre stehen. Zum Einen backen sie so noch etwas nach und ich kann durchaus schon mal fünf Minuten eher abschalten, was natürlich Strom spart. Zum Anderen bilden sie dadurch eine Art feine Kruste aus, was vor allem bei den herzhaften Varianten von meinen veganen Muffins bisher recht gut passte.

Vegane Muffins - Mini Backofen mit Umluft und fertige vegane Muffins

Alternativ kann man die Muffins aber auch gleich aus dem Ofen holen, muss sie aber so schnell wie möglich aus der Silikonform nehmen, damit der Wasserdampf aus dem Inneren besser abziehen kann, solange der Teig noch heiß ist. Hier, bei der süßen Variante mit Mohn und Vanille kann man sie aber ruhig in der Form lassen, bis sie ausgekühlt sind. Diese „Kaffee-Küchlein“ will man ja eher weich und fluffig, statt knusprig.

Vegane Muffins aufgeschnitten

 

Für 9-12 kleine vegane Muffins mit Mohn & Vanille

Die verwendeten Zutaten in der Übersicht:

• 250g Weizenvollkornmehl

• 260ml Sojamilch oder Wasser

• 120g Zucker oder Xylit (gern auch weniger!)

• 100g vegane Margarine (z.B. Alsana)

• 40g Mohn

• 1 Päckchen Vanillin-Zucker (7g)

• 1/2 Tütchen bzw. 8g Backpulver

• 1/2 TL bzw. 3-5g Natron

• eine abgeriebene BIO-Zitronenschale

 

Sonstige Daten

• Vorbereitung der Zutaten etwa 10 Minuten

• Backzeit etwa 30 Minuten

• Backtemperatur etwa 170°C

Guten Appetit und schreibt mir über eure Ergebnisse. Gern auch mit Bildern von euren veganen Muffin-Eigenkreationen im Kommentarbereich.

Ava 🙂

zum Kaffee vegane Muffins mit Mohn

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