Zubereitung einer herzhaften Variante veganer Muffins
Da sich vegane Muffins nicht nur für süße Sonntagnachmittagsnaschereien eignen, sondern locker mal zum Abendbrot oder auch Frühstück passen, hier eine Variante zur aktuellen Jahreszeit. Wir haben gerade Frühling und der Bärlauch ist mitten in der Invasion, was den Leipziger Stadtpark betrifft. Ein paar Gläser davon stehen nun im Kühlschrank, mit Öl und Salz. Und eine gute Handvoll hab ich erstmal über gelassen für den Muffinbackwahnsinn…
Ich verwende diesmal Weizen und Roggen, im Gemisch 1:1. Alles wird wieder mit der Handmühle gemahlen, ist also wieder Vollkornmehl mit einem gewissen Schrotanteil. Für 12 herzhafte, vegane Muffins brauche ich 300 Gramm Getreide. Die Klebkraft des Teiges ist diesmal aufgrund des Roggenanteiles ein wenig niedriger, es kann sein, dass die Muffins nach dem Backen nicht ganz so fluffig sind, wie ihre reinen Weizengeschwister, dafür etwas krümeliger. Das lässt sich ausgleichen mit ein paar Esslöffeln Stärke. Man kann da nun superwissenschaftlich rangehen, aber ein Erfahrungswert ist, für 100g Mehlmix reichen zwei gehäufte Esslöffel, ergo, hier brauchen wir sechs davon.
Zum Mehl geben wir 2 TL Salz, 1 Päckchen Backpulver, welches 15g entspricht. Bei reinem Weizenmehl würden 10g schon genügen, aber aufgrund des etwas schweren Roggens hilft die Extradosis Treibgas schon recht gut, damit unser Muffin Rezept auch wirklich aufgeht. Desweiteren kommt ein TL Oregano dazu, ein viertel TL Chilipulver, ein halber TL weißer Pfeffer, ein halber TL pikanter Paprika und eine Prise Kümmelpulver. Wer mag, kann noch einen Hauch von Käsegeschmack mit beifügen. Geht ganz simpel, wenn ihr 1-2 EL Hefeflocken zur Hand habt. Jetzt alle trockenen Zutaten wie üblich ordentlich durchmischen.
Kommen wir zum pikanten Teil. Ich verwende grundsätzlich geräucherten Tofu. Sämtliche Versuche mit ungewürztem Tofu und zugesetztem Räuchersalz waren leider nur unbefriedigend. Es schmeckt dann halt immer wie nasser Pappkarton mit Salz. Auch einlegen über Nacht bringt da wenig. Der geschmacksfreie müsste schon ziemlich zerkleinert werden, um zumindest „unauffällig“ zu schmecken in derartig würziger Umgebung. Ich empfehle hier Tofu der Marke KATO, dessen Aroma steckt richtig tief im Block drin und hängt auch noch am nächsten Tag nach dem Schneiden in den Fingern. Trotz waschen… 😀 Schneidet 100 Gramm in feine Würfel, alles um 5-10mm Kantenlänge macht sich gut.
Vom frischen Bärlauch kann alles verwendet werden, Stängel und Blätter. Nach dem Waschen die breiteren Blätter einmal längs, dann alles zusammen in feine Streifchen quer schneiden. Ich habe knapp 100 Gramm genommen.
Als Fettigkeit habe ich Olivenöl verwendet, davon gute 7-10 Esslöffel. Das lässt unsere herzhaften, veganen Muffins zusammen mit dem Oregano und dem Laucharoma schön „italienisch“ schmecken. Jetzt Bärlauch und Tofuwürfel zugeben, 370ml Wasser in die Rührschüssel gießen und alles einmal kräftig und KURZ durchrühren. Die Förmchen wie üblich zu ca. zwei Dritteln füllen, das entspricht bei meiner Silikonvariante drei gut gehäuften Teelöffeln.
Der Minibackofen mit Umluft sollte seit fünf Minuten auf 170°C vorheizen. Schnell rein mit dem Backrost und den Timer auf 25 Minuten stellen. Dann ist die erste Teigprobe fällig. Unsere vegane Muffins sollten dann eine formvollendete Kuppel haben, stecht mit einem langen Holzspieß in die tiefste Stelle, es sollte kein oder kaum Teig kleben bleiben. Ich empfehle hier, die Muffins wenigstens weitere fünf Minuten in der Röhre zu lassen bei halbgeöffneter Klappe. Wer die Kuppel dagegen etwas „angeknuspert“ haben möchte, dem empfehle ich, die Muffins jetzt mit einer Öl-Salz-Mischung einzupinseln und nochmal für 10 Minuten bei OBERHITZE und OHNE Umluft im Mini Ofen zu lassen. Verlasst euch aber dabei nicht nur auf den Timer, sondern auf die Innenbeleuchtung und eure Nase.
Wenn unsere herzhaften veganen Muffins fertiggebacken sind, einfach die Förmchen auf ein Brett kippen, nach wenigen Sekunden kullern die meisten Muffins von allein aus dem Silikon. Nach ein paar Minuten können sie noch warm gegessen werden. Dazu empfehle ich ein simples „Topping“ aus entweder Ketchup oder Senf. Je nachdem, was ihr mögt. Sollen die veganen Muffins später kalt gegessen werden, kann man sie auch vorher in kleine Scheiben schneiden. Sieht recht dekorativ aus, passt zu jedem veganen Frühstück und lädt die Zweifler zum Kosten ein.
Zwölf Stück herzhafte vegane Muffins
Die Zutaten in der Übersicht
• 150g Vollkornweizenmehl
• 150g Vollkornroggenmehl
• ggf. 6 EL Stärke
• 370ml Wasser
• 100g feingeschnittener Bärlauch
• 100g gewürfelter Räuchertofu (z.B. KATO)
• 7-10 EL Olivenöl
• 15g Backpulver (1 Tütchen)
• 2 TL Salz
• 1/4 TL Chilipulver
• 1/2 TL weißer Pfeffer
• 1/2 TL pikanter Paprika
• 1 TL Oregano
• 1 Prise Kümmelpulver
• je nach Lust auf „Käsearoma“ 1-2 EL Hefeflocken
Sonstige Daten
• reicht für 12 vegane Muffins
• Zubereitungszeit 10 Minuten
• 25-30 Minuten Backzeit (für braune Kruste +10min)
• im Minibackofen mit Umluft 170°C einstellen
Guten Appetit und schreibt mir über eure Ergebnisse. Gern auch mit Bildern im Kommentarbereich von euren veganen Eigenkreationen.
Ava 🙂
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